18. August 2013

 

Gestern und heute hörte ich mehrfach Meinungen in Bibel TV- Ansprachen, in denen man fast denken konnte, daß es bei Streit in der Regel darum geht, daß zwei Streitgegner gar nicht objektiv denken und reden können. Jeder ist subjektiv auf seinen Vorteil aus.

Ich gehe davon aus, daß Jesus mit seinen Worten, er bringt nicht einfach Frieden, sondern auch Streit, zwar zuerst und zuletzt Auseinandersetzungen um seine Person meinte. Ich gehe aber auch davon aus, daß es nicht wenig Streit gibt, weil „Starke“ (Mächtige) Schwache, Hilflose ausnützen. Wie gut, daß nicht jeder in diesen Fällen zuerst (feigen) Frieden sucht. Eine heutige Bibel TV-Predigt zitierte einen Jakobusbrief genau zu diesem Frevel von Reichen, sie entrechten Arme und beuten sie aus. Der Lohn, der Armen vorenthalten wurde, schreit zum Himmel.

Es kann ja sein, das es das gibt, was ein Anwalt heute predigte, daß zwei (beide!) Streithähne sehr erfinderisch im Erfinden von Lügengeschichten sind. Und doch, ich wurde Zeugin von Klagen: Geistliche glaubten gleich gar nicht, daß es himmelschreiendes Unrecht gibt. Und wenn sie schon mal glaubten, dann befriedeten sie folgendermaßen: „Brauchst du denn das? (was man einbehielt) Oder es wurde gleich geraten, lieber Unrecht zu leiden als um Gerechtigkeit zu streiten. In diesem Zusammenhang muß ich daran erinnern, daß man als Single leichter (als Priester?) materielles Unrecht ertragen kann als eine alleinstehende Mutter, die für ihre Kinder sorgen (oder streiten) muß.

Manches Unrecht kann man durchaus „Ärgernis“ nennen. Jesus sprach davon, wie der Bruder (der Nächste) gewarnt werden muß. Da spielten zwei Zeugen eine Rolle. Im Alten Testament ist mehrfach die Rede davon, daß zwei (redliche) Zeugen gebraucht werden, um ein wahrhaftiges Zeugnis zu geben. Wenn ich zufällig Zeuge von Unrecht wurde, kann es eventuell meine Pflicht sein, mich einzumischen.

Es kann ja gut sein (meine Pflicht sein), Streit zu schlichten, dann kann der heutige Predigt-Rat (Bibel TV) billig und recht sein, das Gute im anderen zu sehen und auszusprechen. Es ist allerdings kein guter Rat, wenn so Ärgernisse und Unrecht beschönigt werden. Jetzt hörte ich von Bibel TV, daß auf einen Bierdeckel geschrieben wurde: „Verantwortung“.

 

 

Ich hörte beim Schreiben des Briefes vom 14. März 1998 im Radio den Satz, daß ein guter Grundgedanke „totgemacht“ wurde. Da ist eine Ahnung vom nicht rechtzeitigen Horchen. Es kommt bei Jesu Abschiedsworten deutlich dieser Gehorsam durch, auch das Ja dazu, wirklich das Aufgetragene zu tun und dann zum Vater zurückzugehen. Das alles gelang, weil Jesus das Aufgetragene ohne Abstriche tat.

Weil es zu dieser letzten Aussage gehört, füge ich noch hinzu, was ich zwei Tage  nach diesem 14. März  1998 im Zusammenhang mit Jes. 9, 12 ff schrieb: Wenn da steht „Keiner hat Mitleid mit dem anderen“ muß die Zuspitzung genannt werden: Am allerwenigsten dauerte sie der Einsatz Gottes in Christus für die Menschen. Im Gegenteil: Mutwillig soll dieser Einsatz für Menschenpläne verpraßt werden „Wehe denen, die Ordnungen des Unheils anordnen und den Elenden meines Volkes ihr .... Recht rauben.“ Wir lasen damals (März 1998) aus  einer Fremdsprachenbibel den Namen Sede Hadam, und das soll heißen „Blutfeld“. Es ist der Acker, der mit dem Silber des Judas-Verrats verkauft wurde.

Zum „Erkennen der Stunde“ gehört auch die Bereitschaft, dort zu sein (an dem Ort zu sein) wo der Vater im Himmel den mit ihm Verbündeten haben will und wo er ihn braucht, und dazu ja zu sagen. Niemand kann gleichzeitig an zwei Orten sein. Die Bereitschaft, aufzustehen und zur rechten Zeit den Ort und damit das Tun zu wechseln, ist nicht leicht. Es ist Ausdruck echten Gehorsams vor Gott. Wer diese Schritte nicht bewußt gehorsam geht, gerät in vermeidbare Schuld und ebenso vermeidbare  Schuldgefühle. Ich nenne erlebte Beispiele: Wenn eine fällige Entscheidung versäumt wurde und ich mich nur “irgendwie“ treiben ließ, dann habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich zum Beispiel schreibe und Hausarbeiten verschiebe. Das Umgekehrte gilt aber auch: Es gibt Zeiten, in denen man rasch sicher ist, was jeweils dran ist, und es gibt Zeiten, in denen man bewußt horchen, ja um Gottes Rat bitten muß.

Am rechten Ort sein, das heißt auch, sinnlos gewordene religiöse Bräuche rechtzeitig aufzugeben. Erst recht heißt es, Gottes Beschluß, wann Altes vorbei ist und durch Neues ersetzt werden muß, erfassen zu wollen und konsequent zu befolgen.

Am 6. April 1998 hörte ich im Radio von unrechtmäßig abgegebenen Rechten. Dazu habe ich selbst solange gar nicht harmlose Versuchungen erlebt,  bis ich mir Folgendes klarmachte: Was ist das für eine elende miese Reue, wenn recht Entschiedenes nachträglich wegen fremder Vater- und Meister- Vorwürfe wieder, also  noch einmal bereut wird, ja sogar sicherheitshalber bei fremden Vätern gebeichtet wird.

Wer die Grundabsichten Gottes aus der Schrift und aus dem Leben erfaßt hat (sie sind deutlich mitgeteilt), weiß um einen wesentlichen Hintergrund des Rechts auf Eigentum: Gott will seinen Anteil nicht von einem Gremium zugeteilt haben. Und er will seinen Platz in den Menschen einnehmen, ohne daß der Mensch erst dazu den Rat eines Priesters oder Pfarrers einholen muß. Und Gott will nicht erst Menschen  fragen, ob er berufen darf, wen er will und wie er will. Im Alten Testament wird einmal von Gott der Vorwurf geäußert: Sie kennen nur von Menschen Angelerntes. Wer sein eigenes Talent (eigene Rechte gehören dazu) nicht nutzt, dem wird es abgenommen und es wird anderen dazugegeben. Und wer das vom eigenen Talent, was zur Ehre Gottes Gottes gedacht ist, Menschen (oder dem Kaiser) gibt, hat ebenfalls Eigenes  verspielt.

 

19. August 2013

Ich hatte im Brief von Anfang April 1998 berichtet, daß ich Gottes Grenzen (die von ihm gesetzten Tabus) als hilfreich erlebte. Ich nannte Gottes Nein zu Totenkulten und ich nannte die Zeit, da ich die bei Kindern und Jugendlichen übliche Neugierde für Schauriges und Angstmachendes erlebte. Ich hatte erfaßt, daß immer nach dem Spaß daran die Momente kamen, in denen ich allein war und den Ängsten ausgeliefert war. So kam mein Nein zu Geistergeschichten früher als das Wissen, daß Gott falsche Neugierde verboten hat und daß auch sein Nein zu Totenkulten eine gute Lebenshilfe ist.

Damals stieß ich auf einen aktuellen Zeitungsartikel „Morbider Spaß“. Professor Daxlmeier entlarvt die „bizarre Lust am Sterben.“ Er sagt, der Grund zur Freude sei der Tabubruch. Ich sage dazu: Solange ein Mensch kein Interesse hat an den von Gott zugedachten, ja fälligen Erweiterungen bisheriger Grenzen, solange wächst dieses wilde Begehren nach dem, was abwärts reißt, und nach dem, was dem Menschen gar nicht zusteht.

Jemand aus meiner Familie sah im April 1998 im Traum den Verräter, den Feind. Man sah, wie gefährlich es ist, falsche Furcht vor ihm zu haben. Er hatte sozusagen die Leute „an der Strippe“. Wie in einem Sprachlabor teilte er den Menschen seine Urteile mit, und diese starben vor Angst. Es war Selbstmord diesen so zu fürchten, als habe er Gottes Macht. Ein Einziger in der „Klasse“ hatte den Mut, die ihm hingestellten Signale, die die Tötungsabsicht bedeuteten, einfach wegzustellen. Das machte den Verräter kraft- und machtlos. Ich selbst habe die Versuchung erlebt, das, was längst als falsche Religiosität erkannt worden war, sicherheitshalber doch wieder aufleben zu lassen. Und sich im „ Angesicht des Todes“ falsche Vorwürfe zu machen, damit das, was an Verkehrtheit noch rechtzeitig eingesehen werden könnte und sollte, wegen der ablenkenden Mückensieberei gar nicht einzusehen. Guten neuen Trends wird man dann außerdem auch noch „sicherheitshalber“ mißtrauen.

Ich habe zum Glück noch mitten in der Angst, dem Tod nahe zu sein, mich gegen diesen todbringenden Blick zurück, gegen diese teuflische  Versuchung (Erpressungsversuch) gewendet. Jesus erinnert warnend an die Frau des Lot. In einem anderen Zusammenhang mahnt er dringend zur rechten Gottesfurcht. Und wenn etwas zum Ärgernis wird, es unverzüglich wegzureißen und dabei nichts und niemanden zu fürchten, außer Gott. Nur Gott ist es, der die Verdammnis verhängen kann. Zur Erprobung des Hiob gehört es auch, nicht die tendeziösen Vorwürfe der Freunde zu inhalieren. In verlogenen Anklagen (der Satan wird auch Ankläger genannt) steckt der Versuch, Gott so hinzustellen, als habe er ein Interesse am Schuldigwerden des Menschen. Mir half in Nöten ein Satz, der oft nur als Füllsel gebraucht wird: „Alles, was recht ist,“ das heißt: Alles, was wahr ist. Was ich bei redlichem Herzen als wahr erkennen, erfassen kann.

Ich verwende nun ein Gleichnis dafür, wie man in Gottes Königtum nicht gelangen kann, daß es keineswegs reicht, für eine moralisch einwandfreie Weste zu sorgen. Ich greife zum Gleichnis „Fußball“. Ich erinnere mich an harte Worte, wenn Spieler „halt mitspielen“. Sowohl vom Trainer wie von Zuschauerseite kommen deutliche Vorwürfe. Einen solchen Vorwurf greife ich auf: „…sind überhaupt nicht in einen Zweikampf eingetreten...“ Jakob wurde von Gott „Israel“ genannt, das geschah nach langem Ringen (1 Mose, 32.23ff). Jakob sagte am Ende dieses nächtlichen Kampfes: „Ich lasse dich nicht, es sei denn du segnest mich.“ Auch wenn  die Bedeutung des Namen „Israel“ noch umstritten ist, ergeben die oft genannten zwei Bedeutungen einen Sinn: Zum einen „Gotteskämpfer“ (Ringen um Gott). Die andere Wortbedeutung stimmt aber auch im Zusammenhang mit jüdischen und christlichen Geschichtsszenen: „Kämpfer gegen Gott“

Für diese zweite Wortbedeutung war mein Gleichnis „Fußball“ nicht gedacht. Für diese Bedeutung meine ich nicht einfach nur Israel, sondern im besonderen Maß das Christentum. Es sind da fromm getarnte gottlose Absprachen geschehen. Jeremia 11,9: Es hat sich eine Verschwörung gefunden unter den Männern von ... und unter den Bewohnern von ... Das Haus... und das Haus... haben meinen Bund gebrochen, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe ... so zahlreich wie deine Götter geworden.

„Recht tun“ ist zuerst die Verbindung, die wahrhaft wohlwollende, reine Verbindung, mit Gott. Genau diese attackierte die Schlange, als sie Adam und Eva verführte, Gottes Wort nicht zu trauen, dafür aber Fremden (Verlogenem). Von Jesus ist berichtet, daß der Satan ihn vor seinem öffentlichen Auftreten in drei verschiedenen Arten (Formen, Methoden) versuchte, dann aber  ließ ihn der Satan „eine Weile in Ruhe“.

Bei seinem Abschiedswort sagte Jesus zu den Seinen: ihr habt ausgeharrt bei mir in meinen Versuchung. Hier in 1 Mose 4 wird deutlich, daß der Mensch auch selbst den Feind sozusagen schon mal bis an die Tür locken kann, weil der Bezug zu Gott falsch (verdorben) ist. Jesus lehrt seine Jünger, darum zu bitten daß keine vermeidbaren Versuchungen zu tragen, zu erleben sind. Er lehrt sie auch „allzeit zu beten“ (mit Gott in Verbindung zu sein), damit die Versuchungen nicht den Menschen überfallen. Diese Aussage ist ein besonders Beispiel für Jesu erklärten Willen, die Schrift zu erfüllen. Es hat direkt mit der Aussage Gottes zu Kain hin zu tun, daß schiefer, neidischer Bezug zu Gott die Sünde vor die Tür bringt. Es gibt den schuldlosen Irrtum. Es wäre aber doch eine Verdrehung besonderer Art, wenn man leugnen würde, daß bei redlichem Lesen der Schrift (redlich wie ein Kind) einem aufgehen könne, daß es eine Schändung Gottes ist, wenn Menschen anderen Menschen unbedigten Gehorsam geloben müssen. Ein klares Ja für eine notwendige Unterordnung reicht voll aus. Jesus war deutlich: Alles, was mehr ist als ein Ja und ein Nein, „ist vom Bösen“ Aber was gilt denn schon Jesu klare Weisung für oberste religiöse Autoritäten! Wie kann man Gottes Wort als untergeordnet hinstellen!!

 

Jesu Wort zur Vollmacht der Jünger, Sündenvergebung gültig aussprechen zu können, geht doch nicht von einer Willkürbefähigung seiner Jünger aus, sondern vom Gehorsam seiner Jünger zu Gott. Darauf beruhend ist diese Vollmacht, die Jesus gab, erst gültig. Jesus selbst hat das vorgelebt. In der Offenbarung ist ausgedrückt, wohin der verdorbene (kainsartige ) Bezug zu Gott führt: Die sich Juden (Christen) nennen, aber keine sind. Die sich Apostel nenne, aber keine sind. Ich wiederhole es noch einmal: Es wird Prüfungen, also auch Versuchungen geben. Wenn aber der Bezug zu Gott verlogen und verdorben ist, werden die Versuchungen wie mit Stricken herbeigezogen.

Ich übernehme hier teilweise oder auch ganze Passagen aus meinem Buch „Damit das Salz seine Kraft nicht verliert“ (S.19).

Ich bin jetzt betroffen, daß hier das Thema „unsauberer Streit“ angesprochen wird, denn vorgestern schrieb ich einen Brief an Bibel TV zum Thema Streit.

Seite 19 aus meinem Buch: Ich schrieb oben vom verdorbenen Zeugnis und dem dann auch verdorbenen Bezug zu Gott. Ich muß jetzt berichten, daß es doch recht komplizierte zwischenmenschliche Ungereimtheiten, ja unsauberen Streit gab. Nicht solchen, bei dem man den eigenen Teil der Verkehrtheit schnell genug erfassen konnte, auch die Reaktion des anderen konnte man nicht so leicht zutreffend benennen. Ich will es mir nicht leicht machen, wenn ich zur Einsicht kam: Durch zu langes Bedenken und Bereden dreht man sich im Kreis. Es gibt den Streit bei dem Bestimmtes zur Sprache gebracht werden muß, aber von einer Klärung nicht die Rede sein konnte. Es half mir enorm, in einer solchen Angelegenheit rasch genug unter die Fittiche  des Messias zu gehen. Es könnte sonst eine fällige Auseinandersetzung mit einer Zerstörung der eigenen Person  enden. Jesus nannte das Bild der Glucke (er ist es der die Küken birgt, unter seine Fittiche nimmt) für solche gefährliche Zeiten.

Es half mir einzusehen: Ja, in dieser oder jener Sache mußte gegenseitiges Warnen sein (oder auch „einseitiges“), aber es mußte auch rasch genug wieder aus der Hand  gegeben werden. Manches  Mal bekam ich noch Signale mit: Jetzt  hat der Herr die Sache in die Hand genommen. Es ist unerhört entlastend, daß es so sein soll. Ich suche nicht den Umgang mit Menschen, die andere mit ihren gepflegten, vergötzten Zweifeln  beschäftigen und infizieren.

Doch nun das ganz Andere: Der von Gott zugelassene oder auch verfügte Mangel an gespürter Nähe. Jesus drückt es so aus: „...warum hast du mich verlassen?“ In solchen Momenten merkt der Mensch: Über Gott kann man nicht verfügen. Nichts  ist zu erzwingen. Ich lernte, daß solche Momente leichter und besser zu überstehen sind, wenn man Notwediges tut, aber doch offen ist für einen Neubeginn, für eine Wende, für ein Anwortgeben. Damit ja nicht der Moment versäumt wird, in dem doch wieder Nähe Gottes wahrgenommen wird.

 

Ich hörte von aggressivem Missionieren in Indien. Menschen sind wie Beutetiere der Konfession, die gerade die Oberhand hat. Es wurde gesagt, daß „Christen“ mit dieser oder jener Hauptsache warben (zum Beispiel Heilung) und daß die „Erworbenen“ dann auf sich gestellt blieben. Es ist dann ein Leichtes, daß Andere den Spieß umdrehen.

Ich denke, wenn Christen redliche Zeugen sind, wird es auch möglich, daß die Geworbenen sehr wohl wissen können, was zu tun ist und worauf es ankommt.

Das ist doch gerade der Unterschied zu Heiden- und Ahnen-Religionen: Im Christentum soll nicht auf religiöse Führerpersonen zugelebt werden. Solange dieser Unterschied nicht herausgestellt und wahrhaft vollzogen wird, solange werden Menschen die Gejagten der Religionen sein. Solange wird jede  Religion auf Ersatz zurückgreifen. Es wird nichts vom rechten Vorbereiten der Ernte (Lebensernte) und vom rechtzeitigen Abernten verstanden. Nichts Totes, nichts Verdorbenes soll vor Gott gebracht werden. Es wird ein Ringen um rechtzeitiges Entfernen der Spreu vom Weizen notwendig. Es wird der Gehorsam gebraucht, alle vorläufigen Schritte (Vorgänge) zu leben und doch zielstrebig auf das wahrhaft Bleibende zuzugehen.

Es wird das Angesehensein bei Menschen kein Ziel mehr sein dürfen, denn alles, was deswegen getan und nicht getan wird, hat schon seinen Lohn (Ansehen vor Menschen, Lob von Menschen) in sich.

Jesus sagt: Das Gebot der Gottesliebe ist das erste, das zweite die Nächstenliebe ist (dann) diesem gleich. Es gehört jedoch auch zur Nächstenliebe, dem anderen behilflich zu sein, daß die Erwartungen und Forderungen des Kaisers (auch der Menschen oder der Gesellschaft) nicht das aufzehren, was Gott gehört.

 

21. August 2013

Ein Mensch meiner Familie sah im Traum eine fröhliche religiöse Prozession. Und man merkte an den Zeugnissen der Selbstverliebtheit und des Einandergenugseins, daß der Liedsatz den sie sangen, keine Lüge war. Sie sangen nämlich: „Wir beten uns an.“

Mit allem Ernst hat Jesus vor der Sünde gegen den Geist Gottes gewarnt. Ich denke nicht daran, die „Sünde wider den Heiligen Geis (das, was Jesus als unverzeihliche Sünde nennt) definieren zu wollen. Diese Sünde hat möglicherweise damit zu tun, daß der letzte Anlauf Gottes, den Menschen zu retten, vom Menschen zurückgewiesen wird und dabei die vereinte Kraft des Lebensatems von Vater und Sohn zurückgewiesen wird. Die schlimmste Sünde des Menschen ist das vollendete Nein zu Gottes Heiligem Geist.

 

 

22. August 2013

Wer Böses gut nennt und damit Gefallen am Bösen auftrumpfen läßt und Gutes (Heiliges) schlecht macht, ja zum Reich des Bösen zählt, riskiert, daß ihm niemals mehr vergeben werden kann. Das geht aus Aussagen Jesu hervor, als man ihn verdächtigte, mit dem Satan im Bund zu sein (Matth. 12,22).

Jesus hat Höhepunkte der Not vorausgesagt. Es geht dabei wohl auch um Versuchungen, die es zuvor so nie gab und danach nicht mehr geben wird. Kein Mensch kann von sich sagen, für diese Zeit (und auch sonst) den Heiligen Geist verfügbar zu haben. Es wird jeder auf seine Art, aber auch ähnlich wie andere, in Versuchung gebracht. Äußere Not kann da durchaus eine erpressende Rolle spielen, so wie es bei Hiob der Fall war. Hiobs Ratgeber wurden zur schlimmsten Versuchung. Es waren ausgefuchste Psychologen und Theologen, die Hiob beweisen wollten, daß er selbst an seinem Elend schuld sei und daß Gott Hiob geknickt vor sich haben wolle, wie er es unterschiedslos von Menschen erwartet, weil diese die Treue zu Gott gar nicht leben können. Jesus hat für die Zeit größter Not große Versuchungen vorausgesagt. Er sagt, es wäre nicht einmal Rettung für Redliche da, wenn Gott sie nicht besonders schützt und die Zeit der Not wegen der mit ihm Verbündeten verkürzt.

Wenn Jesus zur unverzüglichen Umkehr aufruft dann auch deswegen, damit man nicht völlig unvorbereitet, noch nicht wirklich an Gott selbst gebunden, in diese Abschluß-Auseinandersetzung kommt. Es wird aber auch ein Verbündeter Gottes keinen Grund für falsche Sicherheit haben. Jesus sagt. „Es müssen Ärgernisse kommen, wehe aber dem Menschen durch den sie kommen.“ Es ist ein Ärgernis, wenn Menschen verfrüht herausfordern, also eigenmächtig oder menschenhörig missionieren. Es ist ein Ärgernis, wenn ein Mensch die Verwaltung seines Inneren gar nicht selbst in die eigene Hand nehmen will.

 

23. August 2013

Ich sah im Fernsehen Reportagen über wunderschöne Religionen z. B. in der indonesischen Kultur. Ich muß das Wort „wunderschön“ sagen, denn in solchen Filmen ist es nun mal nicht drin, daß auch nur eine Silbe über nicht so wunderschöne Dinge einer Religion laut gesagt wird. Und wer wird denn schon so spießig sein und nach nachprüfbarer Wahrheit fragen.

Ich erinnere mich, daß einmal nicht lange nach so einem bezauberten Film im Fernsehen gemeldet wurde, daß der prominenteste Gast einer Tagung  der Dalai Lama sei. Eine kirchliche Sendung hat gerade seine Aussagen für würdig erachtet, daß sie in der Kirchensendung gebracht werden müssen. Es wird dann ein organisierter Christ vor Neid erblassen, wenn er hört, wie der tibetanische Buddhismus die Verbindung und das Mitleid mit allen Wesen lebt. Und daß man sich da mit einem persönlichen Gott nicht herumplagen muß. Nein, man will die Wahrheit pur in mystischem Zustand schauen. Der weise Dalai Lama weiß auch schon, wie der Friede zwischen den Kulturen und Religionen am besten gelingt. Jeder soll die Tradition, in der er aufwuchs, pflegen. Nun hörte ich in einem Film über Religionsformen und Kultur in Indonesien, daß seinerzeit Buddha angekündigt hat, daß er die Erde nicht verlassen werde, bis alle Menschen seine Art der Wahrheitsschau erleben. Als ich das hörte, war ich an ein Erlebnis gegen Ende meiner Volksschulzeit erinnert. Es gab eine Schulaufgabe in Rechnen. Ich war gute Noten gewohnt, freute mich aber besonders, daß ich diesmal recht schnell zu einer Gesamteinsicht, eine Art Gesamtschau in die Lösungswege kam, daß das gerade auf eine anscheinend knifflige Aufgabe zutraf. Ich machte mich an die Arbeit, die in der schnellen Einsicht erfaßten Wege durchzuziehen. Ich war ganz sicher, eine Eins zu bekommen. Ich war damals krank, und so kam es, daß man mir die Früchte meiner Gesamtschau ans Bett brachte. Ich konnte es nicht fassen: Zum ersten Mal hatte ich in diesem Fach eine schlechte Note. Ich war einer Pseudoklarheit auf den Leim gegangen. Ich bin heilfroh die kleinen Schritte in der Wahheitsfindung gehen zu dürfen. Ich lernte, so zu erahnen, was Gott meint, als er über einen Propheten ausrichten ließ: Prüft doch nach, ob es sich so verhält, wie ich es sage. Es wird Geduld gebraucht und Demut, dann, wenn durch Schrift und Leben die kleinen Einsichtssteine beieinander sind, so ein Teilziel bei der Wahrheitsfindung sehen und anerkennen zu wollen. Und  jedes Mal steht noch Weiteres aus. Ich kann also nicht verstehen, daß Menschen sich wegen herbeigeführter Mystik als Erleuchtete begreifen.

Ich weiß, wie viel ich der Pflege der religiösen Tradition verdanke, daß der Weg durch diese Tradition unverzichtbar war, bevor die rechtzeitigen Schritte „heraus aus mancher Traditionen“ regelrecht notwendig wurden. Ich lernte, daß die letztlich furchtbare Satzung des Augsburger Friedens (Der Fürst bestimmt die Religion) eine verwandte Satzung hat: Bleib bei deiner Tradition, bleib bei deinen Wurzeln. Ganz zu schweigen davon,

wie relativ spät da manche Religion in einem Land Fuß faßte, und das mit viel List und Gewalt.

Noch eines muß bedacht werden: Die christliche Tradition hat sich so weit von der Nachricht Jesu entfernt, daß das Wort, das Rom gebraucht, um das Aufpolieren alter, verkommener religiöser Natur und Sitten zu beschönigen, blanker Hohn ist.

Ich erfaßte: Wer redlich seinen Weg durch die ihm aufgetragenen Traditionen ging und die Zeit nicht versäumte, in der er aus dem Schafstall herausgerufen wurde, hat danach die besten Chancen, das Kostbare in der Tradition von der Spreu  zu trennen. Es gibt da in der Bibel ein markantes Bild. Ein Baum wird umgehauen, und von der Wurzel wird gesagt, in ihr ist heiliger Same.

Es ist klar, daß ein weiser Führer eines unterdrückten Volkes unterstützt werden muß und seine Klugheit anerkannt werden soll. Ich schätze aber den in der Kirchensendung herausgestellte Rat (Jeder pflege seine Tradition) als pure Weltkinderklugheit ein. Im Übrigen ist dieser prominente Rat eine Ohrfeige für die Lehre Jesu.

Und nun nenne ich die merkwürdige Fügung, die mein Mann mitbekam, als gerade eine Sendung über Religionen in Indonesien zu Ende ging. Am Schluß wurde noch über die Götter und ihre Tempel in Bali berichtet. Dann kam die Nachrichtensendung, und die erste Sendung war (erstmals an diesem Tag gehört) der Terror-Anschlag auf der Insel Bali.

 

 

24. August 2013

Redliche Zeugen haben oft selbst Prüfung hinter sich, und manche positive Wende kostete Mühen und Schmerzen. Gerade ernsthafte Vergebungsbereitschaft fordert das Innerste des guten Willens.

Nach einer gelungenen Wende sollte die Richtung stimmen: Gott ließ es einmal so ausrichten: Die Seinen sollen nach unten wurzeln und nach oben wachsen.

Ich las in einer Tageszeitung von der schlimmen Behinderung autistischer Kinder. Es drängte sich die Einsicht auf: Hirten, die um sich und ihre Vorrangigkeit kreisen, sollten auf diese Kinder hinschauen, die nicht an ihrem Leid schuld sind. Wenn diese Hirten sich als Erwachsene in die geistige Unansprechbarkeit hineinziehen ließen, dann könnte Aufwachen und Umkehr möglich sein. Allerdings wird das nur gelingen, wenn der Entschluß des Kranken, mit Gott zu kooperieren, ernst gemeint ist.

 

25. August 2013

Ich weiß, daß nicht wenige Hirten Gott kleine Wunder (in unwesentlichen Dingen) zubilligen. Sollte er aber freche klerikale Gewohnheiten angreifen, dann zählt ja doch das Menschenvorrecht, und das fordern die unansprechbaren Mächtigen ein. Und bei Manchem stellt sich schnell ein schlechtes Gewissen, wenn man gegen Menschenvorrechte verstößt, weil Gottes Rechte kurzzeitig Oberhand in einem Menschen hatten. Bei der schnellen Rückkehr zur Menschenvorrangigkeit stellt sich so schnell kein Unrechtsbewußtsein ein. Am 10. Juli 2002 las ich folgende Schlagzeile unter einem Kruzifix: „500 Jahre haben Christus haben arg zugesetzt.“ Ich führe diese Aussage weiter: Die Entstellen des guten Rufs Jesu begann früh. Weil aber in den vergangenen zwei Jahrhunderten die Chancen für wachen, nüchternen Glauben größer denn je waren, muß man sagen: Die sich Christen nennen, haben dem Ruf Jesu gerade in dieser jüngeren Zeit ganz übel zugesetzt. Väter und Lehrermachtworte wirkten wie heutige Computerviren, und sie lenkten Menschen in den Abgrund. Hirten machten Lehrsätze, für die weder in der Schrift noch im Leben der Boden da ist. Und das, was Hirtenaufgaben waren, wurde einfach unterlassen, ja sogar mit Fleiß  unterdrückt.

Am 8. Juli 2002 las ich  folgende Schlagzeile in der Tageszeitung „Evangelische Jugend feiert das Leben - jetzt verrückt anders“. Ich hätte das abgetan und vergessen, wenn da nicht heute im Fernsehen der Satz gekommen wäre: Wie verrückt muß man sein, um ... zu glauben. Es war nichts Religiöses gemeint, aber ich war unangenehm an so manche Hirtenpredigt erinnert, die sich gefiel, Jesus als einen Narren anzupreisen, nur weil seine Art nicht der cleveren Menschenart  entsprach. Ich mag diese Hirtenpredigten nicht. Einmal, weil Jesu Herkunftsfamilie mit Maria an der Spitze Anstoß an Jesu Art (Sendung) nahm und ihn als „Von Sinnen“ entmündigen und heimholen wollte. Und dann war da Herodes, der ihn am Tag seiner Hinichtung in einem Narrengewand zu Pilatus zurückschickte. Und der dritte Grund für das Ablehnen des Kokettierens mit religiösem Ausflippens ist, daß ich durch Schrift und Leben erfaßte: Um Jesus zu verstehen, brauche ich Verstand und gerade keine Verrücktheiten.

Am Freitag dem 12. Juli 2002 las ich in der Tageszeitung die Überschift: „Amerika weiter in Angst vor Strafgericht“. Gemeint ist das internationale Strafgericht. Weil aber doch wohl mit Absicht das Wort „Weltgericht“ benutzt wurde, nehme ich die Anspielung ernst: Jesus sagte nicht: Habt Angst vor dem Tag des Weltgerichts. Aber er meint klar und deutlich den Vater im Himmel, wenn er sagt „Fürchtet den, der euch in die Verdammnis bringen kann!“ Ich erfuhr in meinem Leben, ohne diese verbindliche Einsicht hätte ich in entscheidenden Momenten folgenschwere Fehlentscheide getroffen. Ich hörte immer wieder, daß Menschen sich daran stoßen, daß Gott Gebote und Weisungen gibt. Ich sage mir jedoch: Ich brauche das.

Aus dem amerikanischen Drama „Tod eines Handlungsreisenden“ blieb mir eine Szene besonders im Gedächtnis. Ein Sohn der Hauptperson klärte seinen Vater über die Realität der Lebensuntüchtigkeit seiner Söhne auf. Er sagte sinngemäß: Du hast uns mit deinen Sprüchen und Reden so aufgeblasen, daß wir unfähig geworden sind, in der Arbeitswelt Befehle und Anweisungen anzunehmen.

 

26. August 2013

Amos 5,15 „Haßt das Böse und liebt das Gute und richtet das Recht auf im Tor!“ (anerkennt verbindlich, alles, was recht ist) „Vielleicht wird der Herr, der Gott der Heerscharen, dem Überrest Josefs gnädig sein“. Hier ist ausgedrückt, was ich mehrfach erlebte. Ich setze darauf, daß Gott gnädig ist, wenn ich eine eingesehene Fehlhaltung „ab jetzt“ ändere. Ich rede jetzt erst einmal von dem Prozeß des Wachwerdens für das Eigentliche. Viele Fehlhaltungen übernahm man als Kind und trug sie zum Teil selbstverschuldet verschlafen mit ins Erwachsenenalter. Manches davon ist auf eine Art Weckerlebnis angewiesen. Wenn so ein Erlebnis aus miesen Motiven nicht ernst genommen wird, kommt es in vielen Fällen erst zur eigentlichen Sünde (also Schuld). Ich lernte auch, mich nicht zu lange mit Fehlhaltungen aufzuhalten. Ich darf und soll dann rasch zum Jetzt übergehen. Wenn ich bereit bin, Schaden, den meine Unwissenheit und die eventuell hinzu gekommene Schläfrigkeit anrichtete, anzunehmen und den eventuell dabei anderen zugefügten Schaden so gut ich kann wieder gutzumachen.

Es können im persönlichen Leben auf neue Art und Weise zeitgeschichtliche Ereibnisse aufleben. Manchmal als eine Art Kontra von Gott. Zum Beispiel, daß unsere Tochter auf die Stunde genau zu dem Zeitpunkt zur Welt kam, als 30 Jahre zuvor das furchtbare Wannsee-Konferenz zur Endlösung unterschrieben wurde. Ich erfuhr diesen Zufall, diese Fügung erst etwa 15 Jahre später. So wird es mit Manchem sein, was wie ein gewöhnlicher, nichtssagender Tag aussieht.

 

Manchmal geschieht dieses Ausleben früherer Vorgänge aber auch „analog“. Ich schrieb vor einiger Zeit in einem Brief, daß ich als Kind ein natürlich nicht erklärbares Erlebnis hatte und daß ich später echte Erklärungshilfe aus der Vision des Johannes und aus der Vision des Daniel erhielt. Da ist nämlich vom Satan in der Erscheinungsform des Tieres die Rede. Bei Daniel wird ausgedrückt, daß das Tier ein Menschenherz erhält (also auch in Tiergestalt auftreten kann). Und daß am Ende der Zeit das Tier so ganz anders aussieht und auftritt (freche, prahlerische, frevelnde Worte spricht), daß es also Auftrittsformen ganz neuer und uralt gesammelter List gibt. Ich bin gezwungen, sehr religiös getarnte Formen prahlerischer, frevelnder Worte  zu nennen, ohne den Versuch zu machen, die vom Satan benutzten Sprachrohre (z.B. den Papst, z.B. Kardinäle und Bischöfe, sowie Theologen und Pfarrer, z.B....) jeweils auf ihren Schuldanteil hin zu beurteilen. Ist es etwa kein frevelnder Anspruch, unfehlbar zu sein? Ist es etwa kein Frevel, Menschenwünsche (Menschensatzungen) über Maria, für deren Wahrheitsgehalt nicht eine Silbe in de Schrift steht, in den Rang eines verbindlichen Glaubenssatzes zu bringen? In der Johannesvision wird die Zuspitzung der gesammelten Wut des Satans so begründet: Seine Wut war groß, denn er wußte, daß seine Zeit kurz ist.

Es ist kein Zufall, daß ich als Kind dieses natürlich nicht erklärbare Erlebnis zu der Zeit hatte, als bei meiner Mutter Magenkrebs ausbrach (November 1948) und sie daran im April 1949 starb. Ich schrieb vor einiger Zeit, daß ich vor dem November 1999 nicht daran dachte, daß in meinem Kindheitserlebnis ein sehr deutlicher Hinweis auf eine Krankheit steckte, die mich seit November 1999 plagt. Ich führte bisher nicht aus, daß die Plage (das Kreuz, die Gefahr) in den Wintern 1999/2000, 2000/2001, und dann 2001/2002 besonders schlimm war.